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Sonntag, 07.05.2017, 17 Uhr:
Kunstverein-Keller Fellbach
in der
Cannstatter Straße 9,
70734 Fellbach.
Bislang, in Zeiten des Rechtsrucks, ...
ZUM THEMA
Bücherverbrennungen sind nichts Neues. Man lese nur mal in der Bibel oder in Geschichtsbüchern nach. Es geht dabei stets, wie vielfältig die Begründungen und Ausreden auch sein mögen, auf einen Nenner gebracht, um eine Form der Zensur. Deswegen ist und bleibt dies zu allen Zeiten und in allen Ländern, die sich der Demokratie verschrieben haben, ein brisantes Thema. Denn um Bücher – oder: fixierte Gedanken – zu verbrennen, braucht es heute ebenso wenig Feuer, wie es noch Bücher dafür braucht.
Die Zensur im multimedialen Zeitalter versucht allüberall um sich zu greifen. Das heißt, es haben sich zwar Medien und Mittel im Laufe der Zeit geändert, allein die beabsichtigten Auswirkungen, nenne man diese nun mundtot machen, desinformieren, dumm halten, Macht ausüben, herrschen oder wie auch immer, sind die gleichen geblieben. Und die damit verbundenen Gefahren.
„Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“ So ließ Heinrich Heine 1821, vier Jahre nach der Bücherverbrennung beim Wartburgfest, den Hassan in seinem Toleranzstück „Almansor“ sprechen. Und dem folgten weltweit bis heute wenigstens 35 offiziell gezählte, darunter durch deutsche Hände bzw. auf deutschem Boden wenigstens 5 weitere Bücherverbrennungen. Eine davon mit weitreichenden, fatalen Folgen. Als hätte Heine geweissagt.
Deswegen auch gibt es dieses Leseprogramm von mir mit Texten „verbrannter Dichter“. Weil es 1933 gab. Weil es den 2. Weltkrieg gab. Weil die Intoleranz wieder verstärkt um sich greift. Weil Länder der kapitalistischen und einst demokratischen Welt nach rechts rücken. Weil wieder verbrannt wird. Weil dadurch und immer noch Menschen sterben. Wie in den beeindruckenden und berührenden Texten der geächteten MahnerInnen nach dem 1. Weltkrieg, die in meinem Programm zu Wort kommen. Gemeinsam mit einem fiktiven Zeitzeugen, dem ich versucht habe Stimme zu verleihen.
„Die Dummheit wurde zur Epidemie – Prosa und Lyrik verbrannter DichterInnen“, eingebettet in die fiktiven Tagebuchaufzeichnungen „Verdammt! Von Papen, du irrst!“ eines ersonnenen Zeitzeugen, nebst historischer (Ton-)Dokumente, versteht sich als ein durchaus emotionales und gewollt berührendes, literarisches Lese-Spiel-Programm, das erinnern möchte. „Gegen das Vergessen“!
PLAKAT
MÖGLICHER PRESSETEXT
Jahr für Jahr am 10. Mai jährt sich das Fanal der Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten, historisches Leuchtfeuer für unsägliche Menschenverachtung und gnadenlose Zensur.
In seiner Lesung "Die Dummheit wurde zur Epidemie" stellt Schauspieler und Autor Jürgen M. Brandtner anhand fiktiver Tagebuchaufzeichnungen eines möglichen Zeitzeugen die Ereignisse vom 30. Januar bis zum 12. Mai 1933 nach.
Neben historischen (Ton-) Dokumenten kommen dabei natürlich die "verbrannten" Dichter selbst zu Wort: Ernst Toller, Franz Kafka, Erich Mühsam, GertrudKolmar, Stefan Zweig, Klabund, Kurt Tucholsky und etliche andere.
ACHTUNG mit den nachfolgenden Downloads und Links.
Wer weiß schon, in welcher rechten Ecke dies registriert wird! :-)
Ich übernehme keine Verantwortung.
VERWENDBARES FOTO
REZENSIONEN
Ludwigsburger Kreiszeitung vom 12.05.2011
Stuttgarter Zeitung vom 13.05.2011
Rheinpfalz Zeitung vom 12.05.2013
Bietigheimer Zeitung vom 28.02.2013
Ludwigsburger Zeitung vom 28.02.2013