ICH LEBE!

Es regnet. Man duscht. Hüllt sich ein in ein Rauschen.

In ein Rauschen, das schützt vor dem Rauschen der Welt.

Plötzlich stutzt man. Was ist das? – Man müht sich zu lauschen.

Ach, was wird es schon sein!? – Nur der Regen, der fällt.

 

Dusche aus – und man fühlt sich wie grad‘ neugeboren.

Doch die Ohren, sie stutzen erneut: Was passiert?

Hat der Regen denn seine Orientierung verloren?

Wurd‘ am Ende er gar in dies Zimmer entführt?

 

Dem Schritt aus dem Bad folgt der Blick auf dem Fuße.

Was das Auge nun sieht, nein, das kann gar nicht sein.

Verlangt hier ein Gott vielleicht Reue und Buße?

Was Weg war ist weg und was groß war ist klein.

 

Es bahnen sich Fluten von Fluten die Bahnen

Durch Straßen und Häuser und Autos, die stehn.

Und lassen zurück Holz, Schlamm, Dosen und Fahnen.

Wo mein Auto stand, das ist nun nicht mehr zu sehn.

 

Ich sinke im Zimmer ohn‘ Laut leise nieder.

Ein Höh’res hat mich um mein Fahrzeug gebracht.

Ich wieg‘ mich autistisch, mal auf und mal nieder.

Doch leb ich. Ich lebe! – Fortuna, sie lacht.

 

© JMB – 16./17.08.2011

 

 

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