HELLGRAU

Ein hellgrau angestrich‘ner Himmel,

Aus dem seit Tagen Wasser fällt.

Ein wildes Regenschirmgewimmel,

Das Sommer los‘ zusammenhält.

 

Und dann die Kälte auf der Haut,

Die gradwegs in die Knochen kriecht,

Dass dem Kalender man nicht traut

Und beinah unterm Laken siecht.

 

So lautet ‘s Beiwerk zu den Proben

Fürs zwei-null-elfer Klosterspiel.

Es scheint, der heiße Draht nach ‚Oben‘

Ist abgekühlt, taugt nicht mehr viel.

 

Hat uns Thalia ganz vergessen,

Gab sie in Melpomenes Hand

Uns, weil wir waren zu vermessen?

Zerriss sie unser altes Band?

 

Erhöht mein Flehen, ach, Ihr Musen,

Und lasst uns wieder Freunde sein.

Nehmt uns zurück an Euern Busen!

Sei wieder eitel Sonnenschein!

 

Dann werden wir, weil wir’s dann können,

Im Freilichtspiel Euch zelebrier’n.

Ihr müsst uns nur den Sommer gönnen,

Bevor, bei Zeus, wir hier erfrier‘n.

 

© JMB – 21072011

 

 

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