Sprache kommt, Sprache geht,

Sprache lebt in stetem Wandel.

Wer sagt heute noch „Machandel“,

wenn ’s doch für Wacholder steht?

 

Vieles kommt und manches bleibt.

Anderes verschwindet wieder.

Wer denkt heute noch an Mieder,

wenn er „Backfisch“ niederschreibt?

 

Oder nimm das Wörtchen „Latte“.

Erst war ’s nur ein Stückchen Holz,

dann wurd’s Männleins ganzer Stolz.

Heute steht es für ne matte

 

lauwarmheiße Kaffeebrühe.

„Körperklaus“ oder gar „üten“ …?

Kannst darüber gerne brüten

zu ner „Lulle“ in der Frühe.

 

So wird ’s „Digger“ auch ergehen.

Wird man bald schon nicht mehr „peilen“.

(„Mudder“ darf mir gern verweilen.)

Und darum muss man nicht flehen

 

um unsrer Sprache Stagnation!

Klingt manches heute auch zum Kotzen,

spart euch vertrauensvoll das „Motzen“.

Die Sprache findet ihren Ton!

 

© JMB – 27032012

 

 

 

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