Hinter den Kulissen ...

Nun ist schon das zweite Wochenende von vier "Salzbaron"-Wochenenden vorüber.

Wie vor ein paar Tagen schon geschrieben: Ausverkauft! Ausverkauft! Sogar überausverkauft. Will heißen, wir haben aufgrund des hohen Andrangs an Stühlen dazu gestellt, was vertretbar war in punkto Sicht & Akustik für die Zuschauer, wie natürlich auch bzgl. der allgemeinen Sicherheit.

Und, wie ich heute Morgen erfahre, es ist bereits wieder ein Tag fürs kommende Wochenende, Sonntag, der 19. Juli, ausverkauft. Für Samstag, 18. Juli, gibt es noch ein paar Restkarten. Doch da bin ich sehr zuversichtlich.

Was für ein schöner Erfolg. Viel Arbeit, die die wundervollen Menschen des in dieser Konstellation sehr jungen Stauferpfalz Festspielvereins Bad Wimpfen in diese Produktion gesteckt haben.

Angefangen bei Bruni Heilmann, der Autorin des Vereins. Mit nicht endender Fantasie und Recherchierlust versehen schrieb sie ein wirklich sehr gutes und fundiertes Theaterstück für die Spielerinnen und Spieler ihres Vereins. Die Zuschauer sind begeistert. – Dem nicht genug, zeichnet sie auch noch verantwortlich für Design und Fertigung aller historischen Kostüme. Und die Beschaffung der allermeisten Requisiten. Und, als es sein musste, von ihr auch mal aus Norddeutschland mit dem eigenen Auto abgeholt während des Poststreiks.

Den Rest der Requisiten haben dann noch die Vereinsmitglieder und sogar Wimpfener Bevölkerung besorgt.

Dann. Axel Bormann, sehr jung im Verein, hat mit sicherer und äußerst begabter Hand der Produktion ein 180 Grad umlaufendes Bühnenprospekt  geschenkt, das, wie von mir gewollt, hart an der Grenze von realistisch Möglichem und fantasievoll Comichaftem viele Zuschauer nach den Vorstellungen zu Bilderjägern und Galeriegängern auf unserer Bühne werden lässt. Wer ihm hierbei zur Hand ging, wer im einzelnen zimmerte, schraubte, grundierte, umbaute, Scharniere an die verrückten Ideen des Regisseurs schraubte … Ich weiß es nicht. Aber mit Sicherheit viele, viele Vereinsmitglieder, weiblich wie auch männlich. Und garantiert der Vorstand Peter Heilmann. Der Mann, der immer da ist. Der Mann, der immer arbeitet. Es gibt keinen Job, der ihm zu gering oder zu schwierig wäre. Wenn er mit dem Festspiel im Zusammenhang steht: Peter machts.

Dann. Jutta Klement, unsere Frau, die die Menschen verändert. In zweifacher Hinsicht. Zum einen verbessert sie zuverlässig die Laune all derer, die es nötig haben, wenn diese, zum andern, zu ihr in die Maske kommen, in der Jutta Frisuren und Haartrachten erster Güte zaubert, auch wenn eigentlich nichts mehr da ist, Frauen zu Männern gendert und umgekehrt, und, unterstützt durch meine Regieassistentin Martina Bina und Bruni, auf die Lichtverhältnisse ideal angepasste Makeups anfertigt.

Weiter. Desina Muth und Stephanie Fleckenstein. Die Festspielleitung. Zum ersten Mal. Und was soll man sagen? Perfekt. Alles zu jeder Zeit „right in time“. Ein wundervoll funktionierendes Festspiel-Uhrwerk geschaffen, in dem die beiden alle Fäden in Händen hielten - und bis zum Ende halten werden. DIE Schnittstelle für alle. Ob Regie, ob Kostüme, ob Bühne, ob Maske, ob Werbung, ob Kartenvorverkauf, ob Catering, ob Zuschauer … Wer was will, geht zu den beiden. Und: Sie haben es bewältigt.

Weiter. Dennis Decker. Unser sehr realer Mann fürs Virtuelle. Die Homepage des Vereins optimiert und verschönert. Den Online-Kartenverkauf fest im Griff. Die Auftritte in den sozialen Medien „gepimpt“. Gemeinsam mit der Festspielleitung Flyer, Plakate, Banner und Programmheft erstellt. Hier gehören dann noch mit dazu: Traute Alexander und Werner Raab, die die alten Medien, sprich Zeitungen und Wochenblätter etc. beackern. Und alles mit dem Ergebnis, dass ein enormer Zuwachs an Zuschauern zu verzeichnen ist.

Alle Nichtspielenden des Vereins, die sich um Getränke, Essen, Kartenverkauf an der Abendkasse usw. usf. kümmern.

Und - last but not least - die Spielerinnen und Spieler. Altgediente und Eleven. Die zu einer Familie zusammenwuchsen, zu einem wahren Ensemble. Die etwa 30 Proben absolvieren mussten, sonntags, Privatleben missachtend, um ihrem gemeinsamen Ziel Woche für Woche ein Stück näher zu kommen. Nämlich in der Region ein Ausrufezeichen zu hinterlassen. Wir sind hier! Wir machen Theater! (Und ich füge hinzu: Wundervolles Theater.) – Ein verrückter Haufen theaterbegeisterter Menschen, die einmal mehr über sich hinaus gewachsen sind, die Rollen ihres Lebens spielen und Unterhaltung vom feinsten bieten. Theater vom Volk fürs Volk. Stauferpfalz Festspiele Bad Wimpfen eben.

Ach, übrigens: Außer mir ist niemand von diesen Könnern, Experten, Zauberern Profi. Jeder arbeitet etwas Anständiges. Die brotlose Kunst des Theatermachens und Theaterspielens leisten sie sich, weil sie anderen Menschen, den Zuschauern, und sich selbst eine Freude bereiten wollen. In 100%-iger Eigenleistung. Ohne nennenswerte Subventionen. Enthusiasmus und Idealismus. Und der reicht auch noch für die nächsten 4 Vorstellungen.

PS: Bestimmt habe ich irgendjemanden vergessen. Ich bitte pro forma um Verzeihung. :-)