10. Mai 1933

Heute vor 80 Jahren - so die offizielle Festlegung,...

auch wenn es schon zuvor und auch danach noch adäquate Termine gab - fand die Beschneidung der persönlichen Freiheit in punkto Lesen von literarischen Schriften, und damit auch die Beschneidung von persönlicher freier Meinungsbildung, einen vorläufigen ekstatischen Höhepunkt im Fanal der Bücherverbrennung. Vorläufig, weil sich Geschichte, wie von Heinrich Heine bereits aus Vergangenem für seine und alle kommenden Zeiten resümiert: „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“, in den kommenden Jahren traurigst wiederholte.

Ein Erinnern daran hat am Wenigsten mit den Nazis zu tun, es sei man bezeichnet damit alle Menschenverachter, die aus Angst vor Machtverlust rigoros über echte und bildhafte Leichen gehen. Und vielleicht sollte man, sollte ich, in der Geschichte rückwärts gehen, in die Tage vor Heinrich Heine, ins 17. und 18. Jahrhundert, das Zeitalter bemerkenswerter Bücherexekutionen. Vielleicht noch weiter zurück, in die Tage des Mittelalters, der Frühzeit. Vielleicht ins Neue Testament (Apostelgeschichte). Vielleicht in die vorchristliche Zeit. Vielleicht sogar nach China, zu Kaiser Qin Shihuangdi ins Jahr 213 v.Chr. Damit der Verfremdungseffekt und die mögliche Distanzierung groß genug sind. Tu ich aber nicht. Zumindest nicht am 15. Mai 2013 im Glasperlenspiel in Asperg:

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